Wann handeln Sie am liebsten und mit der meisten Energie und Kraft? Bitte gehen Sie einen kurzen Moment in sich: Was bewirkt, dass sie aktiv werden? Schon klar, vielleicht denken Sie jetzt, gewisse Dinge muss man einfach tun. Wie zum Beispiel zur Arbeit gehen, auch wenn Sie gerade keine Lust darauf haben. Aber wann bereitet Ihnen eine Handlung wirklich Freude und ist Ihnen ein Anliegen?



Werden Sie aktiv, wenn Sie das Gefühl haben, es ist ohnehin egal ob Sie etwas tun, oder wenn Sie wissen, dass es wichtig ist, dass eine Handlung wirklich bedeutungsvoll ist – für Sie selbst, aber vielleicht auch für viele, viele Andere. Und was wäre, wenn Sie wüssten, dass es eine Sache gibt, die für viele, viele Menschen in der Zukunft wichtig sein wird. Und dass genau Sie die Fähigkeit besitzen, für diese Sache jetzt zu handeln. Und dass es sonst vielleicht keiner tun wird. Wäre das eine starke Motivation für Sie?

Wir müssen eine Sache oder ein Ergebnis, als wertvoll, als bedeutungsvoll ansehen, um uns mit Begeisterung dafür einsetzen zu können! Oder andersherum ausgedrückt:
Kann man sich überhaupt mit Kraft für etwas einsetzen, das man nicht als  wertvoll erachtet?

Keine Wertschätzung = Keine Handlung
So einfach ist die Formel.

Und wer das jetzt nicht glauben mag, der folge mir auf einem kleinen Gedankenexperiment.

Stellen Sie sich Ihren ABSOLUTEN TRAUMPARTNER vor. Und noch dazu, dass Sie mit absoluter Sicherheit wissen, dass sie ihn bekommen werden, wenn Sie etwas Bestimmtes tun. Das ist ein gutes Gefühl, oder? Und es kann ja wohl nicht so schwierig sein, diese Sache zu tun…
Und jetzt denken Sie bitte an Ihren ABSOLUTEN HORRORPARTNER (vielleicht ungepflegt, langweilig, engstirnig?). Und noch dazu, dass Sie mit absoluter Sicherheit wissen, dass sie ihn bekommen werden, wenn Sie etwas Bestimmtes tun.

Welches der Szenarien bringt Sie dazu, aktiv zu werden und wann bleiben Sie tunlichst passiv?

Es gibt neben dem Wert, dem man einer Sache beimisst, natürlich viele weitere Faktoren, die gegeben sein müssen, damit eine Handlung möglich wird. Aber: ohne das Gefühl, dass eine Sache es wirklich wert ist, kommen all diese Faktoren gar nicht zum Tragen.

Warum sollte ich meine Armmuskulatur bemühen, um einen Apfel zu pflücken, wenn ich Äpfel nicht mag? Ich könnte die Äpfel pflücken. Ich habe alles was ich brauche, um die Handlung auszuführen (Augen die sehen können, eine Leiter um hinaufzusteigen, genügend Muskelkraft & Hintergrundwissen um zu erkennen, dass es sich um essbare, reife Äpfel handelt). Aber all das wird gar nicht zum Tragen kommen. Wenn ich Äpfel nämlich nicht mag, wenn ich sie gar nicht haben will, dann werde ich meine Ressourcen nicht darauf verschwenden, die Äpfel zu pflücken.

Conclusio:
Alles beginnt damit, einer Sache einen WERT zu geben.

Das können wir bei den 6 grundlegenden Europäischen Werten sehen:
Der erste Wert – Humanistisches Denken – gibt dem Menschen einen WERT.
Der Mensch, sein Wesen, seine Fähigkeit sich zu entwickeln und sich zu bilden, wird damit als wertvoll erachtet.

Im Privaten ist es nicht anders:
Wir müssen uns selbst etwas wert sein, um in die Gänge zu kommen!
Wenn wir unser Leben gestalten wollen, wenn wir viele aktive Handlungen setzen wollen, um die Persönlichkeit zu werden, die wirklich in uns steckt, dann brauchen wir Energie & Kraft.
Diese setzen wir nur dann frei, wenn wir uns selbst als wertvoll erachten. Nur dann haben wir die Kraft, uns immer wieder zu motivieren, weiterzumachen und wir können sogar Freude daran entwickeln, Probleme zu lösen. Denn wir wissen: Ich selbst bin so wertvoll, dass ich einfach alles tun muss, um mein Potential voll zu entfalten. Es wäre einfach zu schade, es nicht zu tun…

Wenn wir uns für die Freiheit und für ihre Basis, die 6 grundlegenden Europäischen Werte, einsetzen wollen, dann müssen wir auch damit beginnen zu begreifen, wie wertvoll diese eigentlich sind.
Wenn wir nicht mit der Wertschätzung beginnen, die uns praktischerweise noch dazu ein Gefühl der inneren Freude schenkt, dann wird jede Handlung mühsam – wir werden nicht lange durchhalten: Jeder kleine Gegenwind erscheint uns wie ein Orkan und wir beginnen schnell zu zweifeln: „Lohnt sich das überhaupt? Es ist doch sehr anstrengend und außerdem läuft im Fernsehen gerade meine Lieblingsserie.“

Wertschätzung ist also unser Hebel. Und wie wir diesen Hebel richtig stark machen, das beschreibe ich hier beim nächsten Mal!

Liebe Grüße,
Ihre Renate Woi

 

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